Sie ist katastrophal!
PLN heisst die halbstaatliche Gesellschaft, die für die Stromversorgung auf Bali zuständig ist. Und diese Gesellschaft sollte Strom liefern. Sollte, denn anstelle der vereinbarten 220 Volt liefert sie so zwischen 160 und 245 Volt. Und dabei ist sie auch innerhalb von sehr kurzen Zeitspannen sehr wankelmütig. Und wenn es in der Gegend Stürmt, dann fällt der Strom mit hoher Sicherheit aus.
Ist ja klar, werdet ihr sagen, die Versorgung ist natürlich nicht auf den hohen Bedarf der Ausländer-Gettos, die wie Pilze aus dem Boden schiessen, ausgerichtet. Das mag stimmen. Aber warum verfolgt dann die PLN eine Preispolitik, die zum ungezügelten Konsum geradezu auffordert? In den Grundversorgungsgebühren sind in den ersten Jahren die notwendigen Investitionen für den Anschluss eingeschlossen. Und die sind unanständig hoch. Dafür ist in den Grundversorgungsgebühren der Gratis-Bezug von einer Strommenge eingeschlossen, die man auch beim besten Willen kaum verbraten kann. Es läuft auf eine sehr teure Flatrate für den Stromverbrauch heraus.
Und möglicherweise genau wegen dieser „Flatrate“ hat die PLN nicht die notwendigen Mittel für die dringend notwendigen Erweiterungen und Investitionen. Die überlasteten und teilweise angeschmorten Kabel werden notdürftig repariert. Und ob der vielen Reparaturen wird das Netz immer schlechter und schlechter. Ein Teufelskreis.
Die Leute von der PLN sind nette Leute, aber inkompetent oder vielleicht auch nur abgeklärt gegenüber reklamierenden Ausländern. Sie kommen vorbei, loben den schönen Garten, messen die Spannung. Und da kein nennenswerter Verbraucher eingeschaltet ist messen sie 240 Volt. Und sind darob ganz glücklich und lächeln und gehen wieder. Hoffnungslos.
Hätte ich all das zum vornherein gewusst, so hätte ich mir eine doppelt ausgelegte, eigene Stromversorgung gebaut. Dann wäre jetzt der Strom günstiger (inkl. Amortisationen), meine Sparanstrengungen würden sich in den laufenden Kosten niederschlagen und wir hätten keine Stromausfälle. Aber jetzt ist es zu spät, denn ein Stromanschluss kann solange nicht gekündigt werden, als die Investitionskosten nicht amortisiert sind.
So ein Stromausfall kommt mit Garantie entweder mitten beim Duschen, nachdem man sich eingeseift hat (Wasser weg) oder während dem Backen (Kuchen weg) oder während dem späten Nachtessen wo eine Taschenlampe in weiter Ferne liegt.
Und so ist es sinnvoll einen kleinen Stromgenerator für die Eisschränke, für die Wasserpumpe, für einige Notleuchten und ev. noch für das Klimagerät im Schlafzimmer bereits in der Planung vorzusehen. Mit automatischem Anlauf und mit entsprechenden Umschaltrelais, die die grossen Stromfresser vom Stromnetz abhängen und natürlich mit seperater Absicherung und Verkabelung für die bevorzugten Verbraucher. Aber Vorsicht: ein hiesiger Elektriker wird die notwendigen Schaltkreise nicht verstehen und nur unter Anleitung installieren können. Und das notwendige Material muss man im Süden einkaufen (mit Vorteil bei einem Chinesen, der interessiert sich für die Bedürfnisse seiner Kunden).
Und was die Stromschwankungen anbelangt: die killen in kürzester Zeit jede Glühlampe, sofern sie nicht für 240 Volt ausgelegt ist und entsprechend schummrig leuchtet (und das im Takt der Stromschwankungen). Und die Stromschwankungen bringen auch reglemässig den PC zum abstürzen. Und so kommt es, dass man die PC's mit UPS ausrüstet, einen Spannungsstibilisator und einen Ueberspannungsschutz installiert. Und wenn man all diese bis jetzt getätigten Investitionen zusammenzählt hat man bereits den Betrag für einen der beiden doppelt ausgelegten Stromgeneratoren beisammen.
Aber es geht noch günstiger: Mein nächstes Haus in Bali wird einen ganz kleinen, günstigen Anschluss zur PLN haben. Einen, den sich auch die Balinesen leisten können: 1000 Watt. Das würde gerade für eine Notbeleuchtung und (alternierend) für die beiden Eisschranke genügen. Und der Wasserpumpe würde ich einen kleinen Wasserturm vorlagern, sodass ich auch im eingeseiften Zustand unter der Dusche einen Ausfall meines eigenen Stromgenerators überleben könnte. Und damit müsste die eigene Stromversorgung auch nicht doppelt ausgelegt sein, sofern man noch die wichtigsten Ersatzteile selbst lagert oder eine entsprechende Wartungsvereinbarungen treffen kann.