Bodenplatten und Wandbeläge
Hochglanz mag ja hübsch sein, das ist Geschmackssache. Aber im feucht-warmen Bali und erst recht in der Regenzeit, völlig ungeeignet. Es gibt rutschfeste Keramikplatten. Dazu gehören auch Feinsteinzeug-Platten, die keine Glasur haben. Sie sind teurer aber extrem solide.
Die notwendige Rutschfestigkeit muss natürlich auch bei Natursteinen gegeben sein. Polierter Marmor oder Granit ist zwar schön und teuer aber nicht rutschfest.
Weiche Natursteine sind zwar rutschfest. Dafür fressen sich Kaffee, Wein, Eiscreme, usw. rasch und unwiederbringlich in den Stein.
Hartholzböden können sich rasch verwerfen. In den Spalten findet Ungezeifer Zuflucht. Wenn es sich dabei um einen der kleinen Skorpione handelt kann das sehr unangenehm werden.
Natursteinmosaik nur von Personen verlegen lassen, die nachweislich mindestens 500 m2 erfolgreich verlegt haben (nachprüfen!!).
Hier im Norden von Bali ist die Zahnspachtel und der dazugehörige Plattenkleber unbekannt. Die Platten werden auf ca. 12 mm (!!) Pflaster angeklopft. Hohlräume sind fast unvermeidlich. Wenn dann noch etwas runterfällt ist die Platte hin. (Zahnspachtel: damit wird ein Plattenkleber steifenförmig aufgebracht).
Standardmässig werden hierzulande die Platten dicht an dicht oder mit ca. 1 bis 2 mm Abstand verlegt. Ich finde das hässlich, 4 bis 5 mm scheinen mir angebracht. Standardmässig kümmert sich der Plattenleger nur sehr oberflächlich um gerade und rechtwinklige Fugen. Resultat: der ganze Raum sieht billig aus. In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch den Aufpreis für masshaltige Platten zu bezahlen (in Europa bekommt man kaum andere).
Die Qualität und Farbe der Fuge ist wesentlicher Bestandteil der Ästhetik. Auch dies muss im Vorfeld festgelegt sein.
Zum Plattenlegen gehört auch das richtige Anschlagen (wo an den Belagsgrenzen resp. an den Kanten befinden sich ganze Platten). Nur in seltenen Fällen dürfte der balinesische Plattenleger jene Lösung finden, die wir Europäer als richtig empfinden.
Plattenleger ist in Bali kein erlernbarer Beruf. Jedermann der schon einmal einem Plattenleger zugeschaut hat, wird Dir versichern, dass er dazu in der Lage ist.