Virtueller Bericht des neuen Haushundes “Kira”

 


Ich nage genüsslich an einer Schlarpe. Schüttle sie. Rase damit um deren Besitzer. Lege die Schlarpe ab.Hächle. Der Mensch nähert sich..... Schnapp. Und weiter geht die Jagd. Die Menschen muss man zum spielen animieren. Ausser vielleicht Koman. Koman springt mit mir gerne um die Wette. Ich denke er wäre auch gerne ein junger Bali-Hund. Denn alle wissen und akzeptieren, dass wir unser ungebundenes Leben lieben, wie eigentlich auch die Balinesen es gerne täten, wenn man sie nur liesse. Aber im Denken sind sie frei und dies so unkonventionell wie ich selbst. Vielleicht lerne ich auch noch dabei so nett zu lächeln.

Jezt wirds spannend. Die Bossin ruft mit etwas zu lauter Stimme: Kira!!!!. Toll sie einfach nicht zu beachten, das scheint sie anzufeuern. Kiiiraaa!!!!!!!!!!!!!!!. Erstaunlich wie laut sie rufen kann. Wenn ich gross bin will auch so laut bellen können. Schade, springen will sie nicht. Stattdessen ruft sie den Vizeboss. Der ist wohlerzogen und kommt. Wie erwartet mit einem Hundekuchen, Die habe ich zum Fressen gern. Gleich wird er pfeifen und “Sitz” rufen. Na wirds bald, ich will den Hundekuchen!! Endlich hat er's kapiert!! Ich kann in die Sitz-Stellung gehen und er übergibt brav den Hundekuchen. Es war ein hartes stück geduldiger Arbeit ihn soweit zu bringen. Aber er ist lernwillig. Er behändigt sich des Schlarpen. Doch Schlarpen hat es mehr als genug in Villa Jepun. Und mit etwas Geschick ergibt jede erbeutete Schlarpe einen Hundekuchen. Und alle sind glücklich. Der Schlarpenbesitzer, der Vizeboss und natürlich ich.

Ich bin eingeschlafen. Mitten im Blumenbeet. Noch einige Blütenblätter zwischen den Zähnen. Die Balinesen klemmen sich Blüten hinter ein Ohr. Nachdem sie Reisbällchen am Fusse einer Steinsäule extra für mich ausgelegt haben. Finde ich nett. Warum ausgerechnet bei der Steinsäule ist mir schleierhaft. Denn die Steinsäule ist mir nicht geheuer. Im Traum sehe ich deren viele Gesichter. Katzen, böse Hunde, Schlangen, Fremde, Geister. Ich verbelle die Gesichter und der Vizeboss lacht mich darob aus. Aber, immer noch im Traum, lächeln mir die Balinesen zustimmend zu. Und so lasse ich, einer inneren Stimme folgend, etwas von den Reisbällchen für die bösen Gesichter übrig. Ich hoffe, dass sie statt mich, die Reisbällchen fressen werden.

Die Sonne steht tief und lässt die weissen Mauern golden erscheinen. Wie immer bilden um diese Zeit die Balinesen ein Rudel und verlassen gemeinsam Vila Jepun. Was machen die wohl in der Nacht. Jagen sie Katzen oder schlafen sie lieber im Freien als zwischen goldenen Mauern. Wenn ich gross bin, werde ich mit ihnen ziehen.

Und dann kommt das Futter und später Andi, der Security. Ich mache mit ihm eine Runde durch das Gelände. Er raucht noch eine, anschliessend legen wir uns gemeinsam auf das Sofa und schlafen ein.