Nur die Götter wissen

warum ich die Balinesen mag.
   
Vielleicht ist es...: 

 
Die Leichtigkeit des Seins. 

Der Blick für das Schöne, ohne es festzuhalten. 

Die Welt sich selbst gestalten zu lassen.

Das Lächeln der Seele.
Dem Ehrgeiz der Andern nicht nachzueifern.
Das Beschränken von Gesetz, Moral und Wahrheit auf die Gegenwart
Die Vergangenheit nicht zu horten.
Die Zukunft nicht vorweg zu nehmen.
Die Neugier ohne Zweck.
Die hässlichen Dinge für sich und andere auszublenden.
Das freudige Annehmen von Geschenken ohne Verpflichtung.
Sich und andere nicht festzulegen.
Die Kunst, Langeweile hinzunehmen.
Den Mitmenschen nicht ändern zu wollen.

Sich weder mit Vorsätzen noch schlechtem Gewissen zu belasten.

Das Lächeln, das den Problemen entgegengesetzt wird.

Die Komik von Missgeschicken auszukosten.
Mit jeder Zeremonie das Leben wie ein Kind neu zu beginnen.

 

Natürlich sind das alles Klischees, die auf das einzelne Individuum gar nicht oder nur in Teilen zutreffen. Leider hat jede dieser Eigenschaften für uns Europäer auch eine ausgeprägte negative Kehrseite. Oft unerträglich und unverständlich aber letztlich auch beneidenswert.

Einem Balinesen mag es gelingen die europäische Lebensart zu verstehen und in weiten Teilen zu adaptieren (ob erstrebenswert und zu seinem Vorteil sei dahingestellt). Umgekehrt wird es gründlich schief laufen und in einer tragischen Komik enden.